FC Bayern muss Ausstiegsklauseln in Kauf nehmen: „Kompromisse finden“

Auch Bayern muss mit Klauseln „Kompromisse finden“ – Hoeneß darf weiter von Wirtz träumenAuch der FC Bayern kann sich bei Starspielern wie Torjäger Harry Kane oder Jamal Musiala im modernen Fußball-Business nicht mehr gegen die alltäglichen Ausstiegsklauseln wehren. Das langjährige Tabu gilt auch beim Bundesliga-Krösus in München nicht mehr, wie Sportdirektor Christoph Freund vor dem Heimspiel gegen Werder Bremen am Freitag indirekt einräumte.„Es gibt immer wieder im Fußball Konstellationen, wo man Kompromisse finden muss. Aber wir wollen immer das Bestmögliche in einzelnen Verhandlungen und Verträgen umsetzen“, sagte der Österreicher. So soll sich Kane etwa bei seinem Wechsel im Sommer 2023 eine Klausel im Vierjahresvertrag gesichert haben, wonach er jeweils im Sommer vorzeitig für eine von Jahr zu Jahr sinkende Ablöse wechseln könnte. Aktuell scheint dies nicht der Wunsch des englischen Nationalelfkapitäns zu sein. Dem Vernehemen nach hätte die Klausel in diesem Winter für einen Transfer am 1. Juli 2025 für 80 Mio. Euro aktiviert werden können.Auch Offensivjuwel Musiala soll in den seit längerer Zeit laufenden Verhandlungen mit den Bayern-Bossen für einen Verbleib in München über das Vertragsende im Sommer 2026 hinaus eine Ausstiegsklausel fordern. „Wir sprechen grundsätzlich nicht über Vertragsdetails“, äußerte sich Freund. Er sprach aber von „unterschiedlichen Konstellationen“ bei den Profis. „Glauben Sie mir, dass wir Verträge so ausgestalten, dass es für den FC Bayern gut und sinnvoll ist. Wir wollen die besten Spieler maximal lange beim FC Bayern halten und die bestmögliche Mannschaft zusammenstellen und zusammenhalten.“Freund über Hoeneß-Wunsch: „Träumen darf man immer“Freund äußerte sich auch zum großen Wunsch von Ehrenpräsident Uli Hoeneß, den Leverkusener Top-Star Florian Wirtz in der Zukunft im Bayern-Trikot spielen zu sehen. „Florian Wirtz ist immer wieder ein Thema und ein außergewöhnlich guter Fußballer. Das wissen wir, das sehen wir alle. Träumen ist immer erlaubt“, kommentierte Freund.
Gerücht
F. Wirtz
Offensives Mittelfeld
B. Leverkusen
 
32 %
Bayern München
Bundesliga
BundesligaDer Sportdirektor betonte aber zugleich, dass es für Sportvorstand Max Eberl und ihn Priorität besitze, mit aktuellen Top-Spielern wie Musiala oder auch DFB-Kapitän Joshua Kimmich, der an diesem Samstag 30 Jahre alt wird, die Verträge zu verlängern. „Wir haben hier einige Themen, die wir regeln müssen und regeln wollen in den nächsten Monaten. Und das ist das Wichtigste.“ Nach den Unterschriften von Manuel Neuer und Alphonso Davies zeigte sich Freund aber auch „sehr happy, dass wir gewisse Sachen schon umsetzen konnten.“Große Bayern-Wochen: Kompany „keine Angstperson“Trainer Vincent Kompany beschäftigt sich hingegen nur mit dem Sportlichen im Hier und Jetzt. Mit maximaler Energie und großer Entschlossenheit geht der 38-Jährige in die Bayern-Wochen mit richtungweisenden Partien in den Champions-League-Playoffs und beim deutschen Meister Bayer Leverkusen. „Ich bin keine Angstperson. Ich gehe Herausforderungen an“, sagte der Belgier.Nach dem Duell mit Werder folgen in kürzester Abfolge die Königsklassen-Partien gegen Celtic Glasgow sowie zwischendrin das Top-Spiel beim Bundesliga-Zweiten und schärfsten Verfolger Leverkusen. „Wir haben ganz, ganz wichtige Wochen vor uns“, unterstrich Sportdirektor Freund. In der Champions League muss gegen den schottischen Meister der Achtelfinaleinzug realisiert werden. Und in der Liga soll der Vorsprung von sechs Punkten auf Leverkusen zumindest nicht schrumpfen.Den vollen Fokus richtet Kompany aber zunächst auf Bremen. „Wir können morgen nur ein Spiel gewinnen, gegen Bremen und nicht gegen Celtic“, sagte der Trainer. „Wir dürfen nicht zu weit nach vorne gucken.“ Zudem mache es Werder in dieser Saison auswärts „sehr gut“. Mit fünf Siegen in der Fremde liegen die Bremer in der Auswärtstabelle auf Platz fünf, 17 von 30 Punkten holten sie als Gäste.Die Bayern haben freilich nur eines der vergangenen 30 Ligaspiele gegen Werder verloren, aber das ausgerechnet vor einem Jahr daheim mit 0:1 durch ein Tor des Ex-Münchners Mitchell Weiser . Ins Jahr 2025 sind die Bayern mit fünf Ligasiegen makellos gestartet. Trotzdem gab die Defensivleistung Anlass für Diskussionen. Auch Vereinspatron Hoeneß hatte nach dem jüngsten 4:3 gegen Kiel Erklärungsbedarf. Bayern-Gegentore: Hoeneß fragt, Kompany antwortet„Bayern ist ein Verein, wo es sehr viele Führungsleute gibt. Ich kann aber nicht auf alles eine Antwort geben“, reagierte Kompany zunächst. Eine Erklärung folgte dann doch – und der Verweis darauf, dass er in der Bundesliga jede Mannschaft hernehmen könne, „die mehr Tore bekommen hat als wir.“Die Bayern stellen die einzige Defensive, die nach 20 Spieltagen weniger als 20 Tore kassiert hat, nämlich 19. Trotzdem mahnte Kompany: „Du musst immer im Kopf haben, dass die ganze Saison wichtig ist, jede Phase, jeder Moment.“ Leon Goretzka kehrt einen Tag nach seinem 30. Geburtstag und zwei Wochen nach einer Muskelzerrung als Defensivoption in den Münchner Kader zurück. Bei Davies reicht es nach einem Muskelfaserriss noch nicht für das Spiel gegen Bremen.DFB-Kapitän Kimmich, der als Mittelfeldchef maßgeblich verantwortlich zeichnet für die Balance zwischen Offensive und Defensive, äußerte sich sehr klar zu den Nachlässigkeiten wie gegen Kiel: „Es ist mehr eine mentale Sache. Wir dürfen unsere Prinzipien nicht verlieren. Wenn wir das tun, sind wir eine ganz normale Mannschaft und dadurch verwundbar gegen jeden Gegner.“

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