Ex-Schalke-Talent Donis Avdijaj greift mit TSV Hartberg nach Titel
Avdijaj greift mit TSV Hartberg nach dem ersten Titel: „Wäre für mich ein Meilenstein“Es scheint, als würde der ÖFB-Cup Donis Avdijaj in dieser Saison Superkraft verleihen. Mit 13 Scorern in fünf Partien ist der 28-Jährige nicht nur torgefährlichster Spieler des Wettbewerbs, sondern auch hauptverantwortlich für den ersten Finaleinzug des TSV Hartberg. In der Vorschlussrunde schoss Avdijaj das goldene Tor gegen den favorisierten Rekordsieger Austria Wien . Die Fans hoffen, dass der Offensivakteur im Endspiel gegen den Wolfsberger AC am kommenden Donnerstag erneut zum Pokalhelden wird.„Wir haben im Pokal eine unbeschreibliche Mentalität gezeigt. Jeder im Team hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt – vom ersten Spiel an bis zum Erreichen des Finals. Wir waren fokussiert, haben taktisch diszipliniert gespielt sowie auch in schwierigen Momenten zusammengehalten und als Team funktioniert. Ich denke, genau das macht uns in dieser Pokalsaison so stark“, erklärt Avdijaj im Gespräch mit das Erfolgsrezept der Hartberger, die zudem dank des Losglücks bis zum Viertelfinale Bundesliga-Teams aus dem Weg gingen.Auch wenn die Steirer kein einziges Spiel vor heimischem Publikum austragen durften, werden die Eindrücke Avdijaj ewig im Kopf bleiben. Das Tor zum Finale zu erzielen, sei „ein unbeschreibliches Gefühl“ gewesen. „Solche Momente sind genau der Grund, warum wir diesen Sport lieben. Es war ein Gänsehautmoment – nicht nur wegen des Tores, sondern auch, weil ich gespürt habe, wie viel es dem Verein, den Fans und vor allem der Mannschaft bedeutet. Ich bin stolz, meinen Teil dazu beigetragen zu haben.“Das Duell gegen den WAC, der ebenfalls erstmals im Finale steht, ist für Avdijaj auch persönlich etwas Besonderes. Das einst hochumjubelte Schalke-Talent, das 2013 mit 44 Treffern den damaligen Torrekord in der U17-Bundesliga aufstellte, könnte endlich eine Trophäe im Profibereich in die Luft stemmen. Der erste Titel würde ihm „sehr viel“ bedeuten, betont Avdijaj. „Für mich persönlich wäre es ein Meilenstein, aber auch für den Verein wäre es ein historischer Moment. Der Titel würde all die harte Arbeit der letzten Monate krönen. Und für mich ist klar: Solche Titel sind das, was am Ende bleibt – in der Vita, aber auch im Herzen.“Avdijaj und Hartberg ist an sich schon eine Erfolgsgeschichte. Seit der Rückkehr nach einem kurzen Intermezzo beim FC Zürich kommt der gebürtige Osnabrücker auf 52 Scorer in 78 Einsätzen. „Der Wechsel zu Hartberg war eine ganz bewusste Entscheidung zusammen mit meinem Management. Wir haben uns für diesen Weg entschieden, weil wir hier die optimalen Rahmenbedingungen vorgefunden haben, um mich als Spieler weiterzuentwickeln und mein volles Potenzial auszuschöpfen. Die letzten beiden Saisons mit über 40 Scorerpunkten bestätigen, dass mein Anspruch, auf hohem Niveau Leistung zu bringen, hier auf fruchtbaren Boden gestoßen ist. Ich spüre das Vertrauen des gesamten Umfelds – und ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen und voranzugehen. Mein Anspruch ist es, konstant auf Top-Niveau zu performen und immer den nächsten Schritt zu machen – dafür bin ich dem TSV sehr dankbar“, so Avdijaj.Avdijaj lässt Zukunft offen – Mehrere AnfragenDer Pokalsieg würde auch das Ticket für die Europa League bedeuten. Für Hartberg wäre es die zweite Teilnahme nach 2020/21, damals war schon in der 2. Runde der Qualifikation gegen Piast Gliwice Schluss. „Die Möglichkeit, wieder europäisch zu spielen, ist immer reizvoll – für jeden Spieler. Es wäre eine Belohnung für unsere starke Saison“, sagt Avdijaj. Es wäre auch ein Argument für eine Verlängerung, sein Vertrag läuft nämlich aus. „Aber unabhängig davon werde ich alle Optionen abwägen. Mal sehen, wohin die Reise geht.“An Optionen mangelt es nicht. Laut „Sky“ zeigen Hull City aus der Championship, MLS-Klub Orlando City SC und ein Top-Klub aus der österreichischen Bundesliga Interesse an Avdijaj, der zudem von einer Rückkehr nach Deutschland träumen soll. „Im Fußball weiß man nie, was passiert“, reagiert der Offensivspieler auf die Spekulationen. „Derzeit bin ich in Hartberg glücklich. Es gibt aber natürlich immer wieder Anfragen. Das ist aber die Aufgabe meines Managements. Ich fokussiere mich jetzt auf den Saisonendspurt und das Pokalfinale.“