HSV: Warum kein Ersatz für verletzten Robert Glatzel kommen soll

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Kuntz: Not-Transfer wegen Glatzel „wäre falsches Signal“ – Choupo-Moting zu teuerSchon beim Pausenpfiff war am Sonntag im Volksparkstadion im Grunde alles gelaufen. Der HSV führte gegen Magdeburg mit 3:0 und konnte nach dem langfristigen Ausfall von Robert Glatzel aufatmen – so auch Stefan Kuntz, denn dessen Kalkül war aufgegangen. In einem Interview erklärte der Sport-Vorstand der Rothosen, warum man sich unter den vereinslosen Alternativen auf dem Markt nicht einen Ersatz holte und warum im Speziellen auch das frühere Eigengewächs Eric-Maxim Choupo-Moting keine Lösung sein konnte.Auf Choupo-Moting wurde Kuntz von der „Sport Bild“ angesprochen. Die Antwort: „Erstens: Finanziell wäre das für uns nicht machbar.“ Doch darüber hinaus heckte der frühere Europameister noch einen tiefergehenden Plan aus, ergänzte „zweitens: Wir können nicht sagen, wir haben einen starken, breiten Kader, dazu einen tollen Mannschaftsgeist. Dann fällt jemand länger aus, und wir holen sofort einen anderen. Das wäre das falsche Signal. Wir haben viel Vertrauen in unsere Mannschaft, das hat das 3:1 zuletzt gegen Magdeburg gezeigt.“ Glatzel wird wegen eines Sehnenrisses noch mehrere Monate ausfallen.Neben dem nach Glatzel derzeit erfolgreichsten Hamburger Torjäger Ransford Königsdörffer , macht auch Neuzugang Davie Selke Hoffnung, dass der Ausfall des Kollegen nicht zu schwer wiegt. Über Selke, der in den letzten fünf Ligaspielen viermal vor dem Tor erfolgreich war, sagte Kuntz, er solle ein „Déja-vu-Erlebnis“ verhindern. Damit dürfte der Sportboss die wiederkehrende Enttäuschung nach den stets knapp verpassten Aufstiegen in der bald schon sieben Jahre dauernden Zweitliga-Historie des HSV gemeint haben .Kuntz: Selke erfüllte wichtiges Kriterium des HSV im Sommer-TransferfensterKuntz erklärte, man habe „bei der Verpflichtung der neuen Spieler in der Sommer-Transferphase intern ein wichtiges Kriterium“ gehabt und präzisierte das in den Bezug auf den früheren Kölner: „Davie Selke etwa wurde auch aufgrund seiner Eigenschaften, eine Mannschaft auf dem Platz und vor allem in der Kabine zu führen, bewusst geholt.“Insgesamt habe man nach Dafürhalten des Ex-Profis sportlich eine gute Basis für das Ziel, endlich wieder in die Bundesliga zurückzukehren. „Grundsätzlich ist beim HSV vieles erstklassig, nur der Fußball muss noch daran arbeiten“, konstatierte Kuntz. „Das habe ich der Mannschaft vor der Saison gesagt.“Das Team brauche mehr Konstanz. „Wir müssen dahinkommen, dass jeder Spieler zumindest in der Lage ist, regelmäßig seine Basis-Leistung abzurufen“, meint Kuntz. „Das garantiert größeren Erfolg, als wenn die Ausschläge nach unten und oben zu hoch sind. Was mir noch fehlt: Wir bringen nicht genug Emotionen auf die Tribüne, das Zusammenspiel mit unseren Fans kann noch besser werden.“Am Erfolg hängt auch die Zukunft von Trainer Steffen Baumgart, der nur noch bis Saisonende gebunden ist. Angesprochen auf eine mögliche Verlängerung erklärte Kuntz: „Wir reden viel miteinander, sein Vertrag war dabei aber nie ein Thema. Ich habe bei Steffen auch den Eindruck, dass er für sich sagt: Jetzt lasst mich erst einmal liefern – dann kann das andere schnell geregelt werden.“

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