RB Leipzigs Gulácsi Gulácsi sieht Torwart-Rotation als Modell für Zukunft

Gulácsi sieht Torwart-Rotation als Modell für Zukunft – „Bei Feldspielern ja ganz normal“RB Leipzigs Torhüter Péter Gulácsi geht angesichts des engen Terminplans und den damit einhergehenden Herausforderungen davon aus, dass zwischen den Pfosten in Zukunft häufiger rotiert wird. „Inzwischen ist es gleichermaßen anspruchsvoll für Kopf und Körper. Ich merke gerade wieder, dass es einfach ein ganz anderer Rhythmus ist, wenn man nur einmal pro Woche spielt. Du hast viel mehr Zeit für Regeneration, kannst kleine Blessuren auskurieren, gehst in jedes Spiel in einem optimalen Zustand“, sagte der 34-Jährige im Interview mit dem „Kicker“.Die Roten Bullen haben die Gruppenphase in der Königsklasse nicht überstanden, im DFB-Pokal war im Halbfinale Endstation. „Das waren in der Hinrunde mit den Gruppenspielen in der Champions League andere Voraussetzungen. Ich glaube deshalb, dass künftig in den Vereinen – gerade bei den Spitzenmannschaften – auch auf der Torhüter-Position unabhängig vom Wettbewerb mehr gewechselt wird, so, wie das bei Feldspielern ja ganz normal ist“, meinte der Ungar, der in dieser Saison auf wettbewerbsübergreifend 35 Einsätze, 50 Gegentore und 13 Zu-Null-Spiele kommt. Sein Konkurrent Maarten Vandevoordt kann zehn Partien vorweisen .Die Spielergewerkschaft FIFPro machte zuletzt immer wieder auf die steigende Belastung für Fußballer aufmerksam. Als eines von vielen Beispielen nannte die Organisation in den sozialen Netzwerken Mitte April auch Min-jae Kim vom FC Bayern, der in dieser Saison bereits rund 50 Partien für Klub und Nationalmannschaft bestritten hat und in Summe bis zu jenem Zeitpunkt schon 74.000 Kilometer gereist ist.Gulácsi, seit 2015 im Verein und Top-3-Spieler nach Einsätzen, würde es daher akzeptieren, sich vermehrt mit Vandevoordt abzuwechseln. „Wir haben das in dieser Saison ja schon gemacht. Es geht um die Gesundheit und darum, Verletzungen zu verhindern. Courtois, Alisson, Manuel Neuer, jeder hatte in der Saison eine Verletzung. Belastungssteuerung bei Torhütern ist ein sehr interessantes Thema für die Zukunft“, erklärt der Routinier. „Mit einer Mischung aus Erfahrung, Qualität und Vertrauen in diese Qualität“ gehe er mit diesen Belastungen um. Er genieße es nach seinem Kreuzbandriss und langem Ausfall zwischen Oktober 2022 und September 2023 „extrem, immer noch auf dem Platz zu stehen. Das ist für mich gar nicht so selbstverständlich, wie es vielleicht von außen aussieht. Ich bin sicher, dass ich dieses Gefühl nach meiner Karriere sehr vermissen werde.“RB Leipzig Gulácsi: Konkurrent Vandevoordt braucht SpielzeitMit Blick auf den 2024 für 10 Millionen Euro aus Genk gekommenen Belgier Vandevoordt sagte Gulácsi: „Ein junger Torwart braucht im neuen Verein Spielzeit, um sich weiterzuentwickeln. Ich bin auch mitverantwortlich dafür, dass er bereit für die Situation ist, wenn er irgendwann übernehmen soll.“ Deshalb sei er nicht derjenige, der krampfhaft um jede Spielminute kämpfe. „Und zudem muss ein junger Torwart mit so viel Potenzial Spielzeit bekommen. Das wird in Zukunft mehr und mehr werden, und das ist für mich auch in Ordnung.“Gulácsis Vertrag bei RB läuft noch ein Jahr, dann soll für ihn aber noch nicht Schluss sein. „Mir ist eine klare Kommunikation wichtig. Ich fühle mich sehr wohl in Leipzig, möchte meine Karriere aber noch nicht im nächsten Jahr beenden. Für mich geht es darum, weiter über 2026 hinaus Fußball zu spielen.“ Seine ganze Familie fühle sich in der Stadt sehr wohl. „Ich kann mir von meiner Seite aus sehr gut vorstellen, dass es nicht nur ein Jahr hier weitergeht. Aber man muss auch sehen, wie das mit den Vorstellungen des Vereins zusammenpasst. Es ist ein Lebensthema für die letzten Jahre in meiner Karriere, aber ich bin da ganz entspannt. Wir werden eine gute Lösung finden.“ Für die Zeit danach hat Gulácsi noch keine konkreten Pläne: „Ich springe immer von einer Idee zur anderen. Ich glaube: Wenn man so lange auf so hohem Niveau gespielt hat, muss man erst Abstand nehmen und nicht direkt in etwas anderes reinspringen.“

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